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Sanierung einer leerstehenden Werkstatt zur Nutzung als Künstleratelier für Theaterplastik

 

Ziel der Sanierungsmaßnahmen ist die Wiedernutzbarmachung leerstehender Werkstatträume als Künstleratelier für Theaterplastik.

Die Ansiedlung des Unternehmens in Possendorf stärkt die Wirtschaftsregion, fördert Kunst und Kultur im Ort, stärkt die Sichtbarkeit des Ortes auch über seine Ortsgrenzen hinaus und schafft Platz für die Ausbildung von Praktikanten.

Das Objekt liegt an einem Wanderweg, so dass Wandertouristen und Spaziergänger einen attraktiven Zwischenstopp durch das Vorhaben erhalten.

 
 
(beinahe immer auf dem neuesten Stand)

Im Folgenden werde ich die Sanierung der meiner Werkstatträume genauer vorstellen:

Als wir Ende 2017 in das Haus einzogen, standen die Räume einer ehemaligen Tischlerwerkstatt schon zehn Jahre ungenutzt leer. Der Zustand war entsprechend.

Die Räume waren feucht, der Holzfußboden war morsch, der Bereich mit Estrich war uneben, an vielen Stellen gebrochen und nicht richtig gegründet, von den Wänden und der Decke bröckelte der Putz, Wasser- und Stromleitungen und die Heizung waren veraltet, die Glasziegelfenster zerbrochen und veralgt.

 

Für eine Wiedernutzbarmachung für mich und meine Theaterplastik-Werkstatt mussten die Räume grundlegend saniert werden.

 

Im März 2018 begannen die Arbeiten an der Werkstatt nach einer langen Planungsphase, unterstützt von Ruhsam und Ullrich Architekten Ingenieure GmbH.

Im Rahmen des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) zur Förderung der ländlichen Räume unterstützt die Europäische Union seit 1991 mit dem LEADER-Ansatz modellhafte Projekte im ländlichen Raum, auch unseres.

Nur dadurch konnten wir die Werkstatt so grundlegend sanieren.

 

Zuallererst wurde entkernt, den Holzfußboden haben wir komplett entfernt, alle Stromleitungen und auch die Wasser- und Heizungsrohre. Der Putz wurde abgeschlagen.

Zuerst wollten wir den Betonbereich des Fußbodens nur abschleifen und versiegeln, der schlechte Zustand des Betons zwang uns zum Umplanen.

Der Bereich der Werkstatt wurde ausgegraben (mit einem kleinen Bagger) und bekam eine neue Dämmung mit Glasschaumschotter und darüber eine Schicht Einkornbeton.

Alle Leitungen, die im Boden verlegt werden sollten, wurden verlegt, das waren ziemlich viele.

Im hinteren Bereich der Werkstatt wurde Estrich gegossen.
Nachdem der Estrich gut ausgetrocknet war, wurde er noch versiegelt, damit er jetzt sehr strapazierfähig und gut zu reinigen ist.

 

Jetzt wurden die Wände von innen mit einer Wassersperre versehen und neu verputzt und gekalkt, die Decke wurde ebenfalls gründlich saniert.

Ein Bereich der Wand zwischen zukünftigen Büro und Lager mit sehr altem Mauerwerk (wahrscheinlich 1864) wurde sandgestrahlt und von mir liebevoll neu verfugt, damit man auch noch etwas von der Geschichte des Hauses sieht.

Im Bereich des zukünftigen Büros sieht man noch die alten Deckenbalken. Den Lehmputz zwischen den Balken habe ich erneuert und mit Lehmfarbe gestrichen, die Holzbalken wurden wieder neu gekalkt.

Danach kam der Elektriker und erneuerte die komplette Elektrik in der Werkstatt.

Anschließend wurde die Heizung umgesetzt und angeschlossen. Die Heizkörper wurden aufgehängt, teilweise von mir neu gestrichen und von Herrn Richter wunderschön mit Kupfer verrohrt, auch die Farbküche mit Schlammfilteranlage wurde fertig.

In der ehemaligen Waschküche entstand eine bodentiefe Dusche und ein Waschbecken (meine Arbeit erfordert teilweise eine gründliche Säuberung hinterher).

Beinahe ganz am Schluss wurde auch das kleine Werkstatt-Klo fertig.

Die alten, kaputten Glasziegelfenster wurden herausgebrochen und sehr schön neu mit Glasziegeln aufgemauert.
Zwischendurch wurde noch im vorderen Bereich der Werkstatt ein großartiger Holzfußboden aus dicken Kieferdielen verlegt. Die Holzdielen haben wir dann noch leicht überschliffen und mit Hartöl und -wachs versiegelt.

Ein Deckenbalken im zukünftigen Büro wurde abgestützt.

Für alle Hoch- und Tiefbauarbeiten können wir die Firma Bau Zier sehr empfehlen, besten Dank!

 

Gerade versehen wir die Werkstatt mit einer Sockelleiste aus Kiefernholz, das wird sehr, sehr schön, ist aber bei den vielen Vorsprüngen und den vielen nicht rechten Winkeln und ganz leicht ungeraden Wänden eine echte Herausforderung.

 

Für den beeindruckenden Tisch im Büro habe ich eine vorgefundene große Tischplatte (die für Verglasungen von Fenstern genutzt wurde und dementsprechend verklebt und bekratzt war) abgeschliffen und angebracht (beziehungsweise sehr fachmännisch anbringen lassen).

 

Trotz Bauarbeiten habe ich inzwischen viele kleine und große Aufträge ausgeführt(die sind in der Galerie zu besichtigen) und auch schon eine Praktikantin betreut.

 

Die Werkstatt ist klasse geworden: groß, hell und funktioniert schon in allen Bereichen, wie sie soll, ich freue mich riesig.

Auch mit dem Sortieren meines Stofflagers bin ich fertig, jetzt sichte ich (wenn ich zwischendurch Zeit finde) die restlichen Lagerbestände, ordne sie und denke darüber nach, wie ich sie gut und sicher verstaue.

Nach und nach werden alle Möbel ihren Platz finden.

Ich werde noch die Fensterrahmen und wahrscheinlich auch die große Tür zur Straße hin neu streichen (erst innen, dann außen).

Die Scheiben der Fenster zur Straße, die aus einem undurchsichtigen Glas sind, werden wir bei nächster Gelegenheit ersetzen, so dass ich mehr Fenster für die Wanderer und Passanten dekorieren kann, als Schaufenster.

Dann werden wir noch den kleinen Platz vor der Werkstatttür verschönern, damit man besser parken und auch gut an die Schaufenster herantreten kann.

 

Bei den Mitarbeitern des Landratsamts und dem Landschaf(f)t Zukunft e.V. Regionalmanagement "Silbernes Erzgebirge", die uns in allen Bereichen der Förderung jederzeit hilfreich, lösungsorientiert und freundlich zur Seite gestanden haben, möchte ich mich an dieser Stelle herzlich bedanken.

Ein großes Dankeschön geht auch an Herrn Weigelt von Ruhsam+Ullrich, die Firma Bau Zier (hier ganz besonders an Herrn Zier und Herrn Herfurth), die Firma Haustechnik Mayer (danke, Herr Richter!) und die Firma Elektro-Händel, die uns die Werkstatt saniert haben.

Auch unseren Familien für liebevolle Zuwendung, tatkräftige Hilfe, Zuspruch und unendliche Geduld: Danke.

Und sowieso: Danke, Tilo.

 

 

 

 

 

ps: wenn ich Zeit finde, werde ich noch eine Galerie mit vorher-nachher-Bildern anfügen, aber jetzt gehe ich wieder in meine schöne Werkstatt und arbeite weiter an Fuchur und Morla für die "Unendliche Geschichte" in Chemnitz.